Ein günstiges Nahrungsergänzungsmittel fördert die Gehirnfunktion bei Älteren

Ein einfaches, preiswertes Nahrungsergänzungsmittel könnte die Gehirnfunktion (brain function) älterer Menschen deutlich verbessern. Eine neue Studie zeigt, dass Präbiotika – Ballaststoffe, die gute Darmbakterien fördern – das Gedächtnis und die kognitive Leistung stärken können. Wir erklären, wie das funktioniert und warum der Darm eine Schlüsselrolle spielt.

Die Verbindung zwischen Darm und Gehirn

Der Darm beeinflusst nicht nur die Verdauung, sondern auch das Gehirn. Wissenschaftler sprechen von der "Darm-Hirn-Achse" (gut-brain axis), einer direkten Kommunikation zwischen beiden Organen. Präbiotika unterstützen diese Verbindung, indem sie nützliche Bakterien im Darm stärken.

Eine Studie aus Großbritannien zeigt: Ältere Menschen, die täglich Präbiotika einnehmen, schneiden bei Gedächtnistests besser ab. Das könnte helfen, altersbedingten kognitiven Abbau zu verlangsamen.

Darm-Hirn-Verbindung mit Präbiotika

Was sind Präbiotika?

Präbiotika sind unverdauliche Ballaststoffe, die als Nahrung für gute Darmbakterien dienen. Sie kommen in Lebensmitteln wie Zwiebeln, Bananen oder Hafer vor, sind aber auch als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich. Im Gegensatz zu Probiotika, die lebende Bakterien enthalten, fördern Präbiotika das Wachstum bereits vorhandener Mikroben.

Sie sind günstig, einfach einzunehmen und haben kaum Nebenwirkungen. Das macht sie besonders attraktiv für den täglichen Gebrauch.

Details der Studie

Forscher der Universität London untersuchten 36 Zwillingspaare über 60 Jahre. Eine Gruppe nahm drei Monate lang täglich ein Präbiotikum (inulin and FOS), die andere ein Placebo. Die Ergebnisse waren beeindruckend.

Die Präbiotika-Gruppe zeigte bessere Ergebnisse bei Gedächtnistests und hatte mehr nützliche Darmbakterien, wie Bifidobakterien. Reaktionszeiten und kognitive Flexibilität verbesserten sich ebenfalls.

Zwillinge lächeln in Studie zu Gehirnfunktion

Warum Zwillinge?

Die Verwendung von Zwillingen macht die Studie besonders aussagekräftig. Da sie genetisch identisch sind, können Unterschiede klar auf das Nahrungsergänzungsmittel zurückgeführt werden. Das minimiert andere Einflüsse wie Alter oder Lebensstil.

Diese Methode zeigt: Die Wirkung ist real und nicht nur Zufall. Die Forscher betonen jedoch, dass größere Studien nötig sind, um die Ergebnisse zu bestätigen.

Die Rolle der Darmbakterien

Darmbakterien (gut microbiome) produzieren Stoffe, die das Gehirn beeinflussen, etwa kurzkettige Fettsäuren. Diese entstehen, wenn Präbiotika von Bakterien fermentiert werden. Sie fördern die Gesundheit der Nervenzellen und könnten Entzündungen reduzieren.

Ein gesunder Darm kann also das Risiko für Demenz oder Alzheimer senken. Laut Studien haben Menschen mit einem vielfältigen Mikrobiom oft bessere kognitive Fähigkeiten.

Darmbakterien unter dem Mikroskop

Praktische Tipps zur Anwendung

Präbiotika sind einfach in den Alltag zu integrieren. Hier sind einige Möglichkeiten:

  • Ernährung: Essen Sie mehr präbiotische Lebensmittel wie Knoblauch oder Chicorée.
  • Pulver: Mischen Sie Präbiotika-Pulver in Tee oder Wasser.
  • Kapseln: Nehmen Sie fertige Nahrungsergänzungsmittel für eine genaue Dosierung.

Ein Teelöffel Pulver kostet oft weniger als 50 Cent – eine günstige Option für die Gesundheit.

Präbiotika in einer Tasse Tee

Was Sie beachten sollten

Beginnen Sie mit kleinen Mengen, um Blähungen zu vermeiden, da der Darm Zeit braucht, sich anzupassen. Bei gesundheitlichen Problemen sollten Sie einen Arzt konsultieren. Präbiotika sind kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung.

Fazit und Ausblick

Die Studie zeigt: Ein günstiges Nahrungsergänzungsmittel wie Präbiotika kann die Gehirnfunktion älterer Menschen fördern. Es ist eine einfache, sichere Methode, um die Gesundheit von Darm und Gehirn zu unterstützen. Mit weiteren Forschungen könnte dies ein Schlüssel zur Bekämpfung von Gedächtnisverlust werden.

Erfahren Sie mehr in unserem Artikel über Darmgesundheit und Ernährung. Besuchen Sie auch die Webseite des Bundesministeriums für Bildung und Forschung für aktuelle Studien.